Dachflächenberegnung: Unterschied zwischen den Versionen

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* Der Wirkungsgrad könnte etwas erhöht werden, wenn die Zieltemperatur niedriger eingestellt würde (z.B. 25°C statt 40°C), da die Abstrahlungsverluste etwas sinken und die Verdunstungsverluste ebenfalls.  
 
* Der Wirkungsgrad könnte etwas erhöht werden, wenn die Zieltemperatur niedriger eingestellt würde (z.B. 25°C statt 40°C), da die Abstrahlungsverluste etwas sinken und die Verdunstungsverluste ebenfalls.  
 
* Eine weitere Steigerung der Effizienz durch geringere Abstrahlungsverluste kann bei flachen Pfannen durch eine Erhöhung der Dichte der Tropflöcher oder indem die Benetzungsspuren rasch seitlich variiert werden. Dabei ist zu prüfen, ob insbesondere bei Wind ein Zusammenfliessen der engliegenden Wasserspuren verhindert werden könnte. Letzteres könnte z.B. z.B. erzielt werden, indem das Tropfrohr am Dachfirst elektromechanisch horizontal um +-2,5 cm verschoben würde (Dies wäre technisch jedoch aufwendiger und fehleranfällig).
 
* Eine weitere Steigerung der Effizienz durch geringere Abstrahlungsverluste kann bei flachen Pfannen durch eine Erhöhung der Dichte der Tropflöcher oder indem die Benetzungsspuren rasch seitlich variiert werden. Dabei ist zu prüfen, ob insbesondere bei Wind ein Zusammenfliessen der engliegenden Wasserspuren verhindert werden könnte. Letzteres könnte z.B. z.B. erzielt werden, indem das Tropfrohr am Dachfirst elektromechanisch horizontal um +-2,5 cm verschoben würde (Dies wäre technisch jedoch aufwendiger und fehleranfällig).
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* Würden alle guten und sehr gut geeigneten Dachflächen gemäß Solarpotentialkataster genutzt (2000m2) und der Wirkungsgrad betrage im Jahresmittel (realistische) 11%, so könnte die Wärmeernte 220.000kWh/a betragen, also 20% des Bedarfs.
  
 
===Weitere Einschränkungen und potentielle Probleme===
 
===Weitere Einschränkungen und potentielle Probleme===
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* müssen im Sommer mittags 0,6 Liter/s Wasser auf das Dach gepumpt werden und  
 
* müssen im Sommer mittags 0,6 Liter/s Wasser auf das Dach gepumpt werden und  
 
* die Zisterne muss mindestens 500 Liter fassen
 
* die Zisterne muss mindestens 500 Liter fassen
* Die Tauchpumpe muss einen Druck leisten der von der Firsthöhe abhängt (>1bar/10m). Der Durchfluss hängt von der Dachfläche ab. Bei einem 10m hohen Dach und einem Wirkungsgrad von 0,8 wären das 0,6kg*9,81m/s2 *10m / 0,8 = 73 W peak. Kein Problem zum Zeitpunkt maximaler Solarstromproduktion bzw. in Zukunft Überproduktion.
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* Die Tauchpumpe muss einen Druck leisten, der von der Firsthöhe abhängt (>1bar/10m). Der Durchfluss hängt von der Dachfläche ab. Bei einem 10m hohen Dach und einem Wirkungsgrad von 0,8 wären das 0,6kg*9,81m/s2 *10m / 0,8 = 73 W peak. Kein Problem zum Zeitpunkt maximaler Solarstromproduktion bzw. in Zukunft Überproduktion.
 
* '''es werden 25kW-peak thermisch produziert'''
 
* '''es werden 25kW-peak thermisch produziert'''
  

Aktuelle Version vom 8. April 2023, 07:36 Uhr

Geeignete Gebäude sind vor allem die denkmalgeschützten Gebäude

Wir haben im Dörfl 11 denkmalgeschützte Gebäude mit teils sehr großen Dachflächen. Der Denkmalschutz erlaubt i.d.R. keine PV-Panels oder Solarthermischen Kollektoren.

Tabelle: Potential denkmalgeschützte Gebäude im Dörfl nach dem Solarpotentialkataster
Adresse Historie Dachfläche sehr gut m2 Dachfläche gut m2 PV kWh/a Solartherm kWh/a
Bloschg 1 Bürgerhaus mittelalt. 85 218 58290 254173
Bloschg 2 Pfarrhof 39 166 39469 172105
Bloschg 3 Bürgerhaus 0 134 23660 103169
Georgsplz 1 Mesnerhaus 6 103 20750 90478
Georgsplz 2 15.JH und 17. JH 12 92 20294 88492
Jungherrnsteig 2 ehem Volksschule 187 94 60691 264641
Wigand 41 Pfarrkirche 2 72 13606 59329
Zwillinggasse 1 Maria Theresia-Schlösschen 110 280 76035 331546
Wigand 25 ehem Feuerwache 0 87 15385 67088
Wigand 37 Ehem. Freihof Stifts KN 63 192 49921 217679
Wigand 39 Bürgerhaus ehem Schule 9 49 11007 47996
Summe denkmalgeschützte G. 513 1487 389108 1696696

Damit wir einen Teil der Wärme auf den Dächern dieser Gebäude dennoch für einen Beitrag zur Klimaneutralität nutzen und gleichzeitig die Dachwohnungen vor der Sonnenhitze schützen können, haben wir ein innovatives, in dieser Form noch nicht veröffentlichtes Verfahren erdacht: wir wollen die sonnenbeschienen Dächer künstlich beregnen!

TECHNIK

Beispiel für Dachkühlung mit Regenwasser
  • In der hauseigenen Zisterne gesammelte Regenwasser wird auf das Dach gepumpt
  • Regenwasser ist kalkfrei und hinterlässt keine Flecken am Dach, die nicht nur unschön wären, sondern auch das Licht reflektieren würden
  • das Wasser wird über Tropfschläuche gezielt in die Dachziegelsenken geleitet oder bei Flachziegeln ca. alle 5cm ein Loch
  • dort kühlt es die Dachziegel und nimmt die Sonnenwärme auf
  • die Temperatur des Wassers in Regenrinne und Fallrohr wird über die Pumpleistung geregelt und optimal gehalten
  • so wird immer nur die im Tagesverlauf ausreichend sonnenbeschienenen Dachflächen künstlich beregnet
  • das gewärmte Wasser wird in den Fallrohren durch Fallrohrfilter abgezweigt und über Rohre zum Wärmetauscher geleitet
  • so wird die Wärme für das Haus zur Warmwasserbereitung zur Verfügung gestellt und dafür einem Puffer als Kurzzeitspeicher (vielleicht einem Schichtladespeicher) zugeführt
  • und im Sommer wird die meiste Wärme über das Nahwärmenetz abführt.
  • Nach dem Wärmetauscher fließt das Wasser zurück in die Zisterne.
  • Natürlicher Regen wird ebenfalls über die Rohre in die Zisterne geleitet, um Verluste durch Verdunstung auf dem Dach von bis zu 5 Litern pro Stunde auszugleichen. Der natürliche Regen wird aber über ein elektromagnetisches Ventil am Wärmetauscher vorbei in die Zisterne geleitet.

Modellrechnung für die Energieflüsse auf Hohldachziegeln

Dabei entstehen eine Reihe von Verlusten, die sich in Modellrechnungen abschätzen lassen:
  • Die eingestrahlte Sonnenenergie beträgt bei optimaler Dachausrichtung und Neigung, unbedecktem Himmel ohne Verschattung 1100W/m2
  • 33% Reflexion (Albedo von roten Dachziegeln) verbleiben 66% oder 730W/m2.
  • 68% Abstrahlungsverlust nach oben, Es verbleiben im Optimalfall 236W/m2
  • 18% Verdunstung bei 35°C mittlerer Temperatur des Wassers auf dem Dach (Temperatur dürfte von 25°C am First auf 40°C in der Dachrinne steigen). Es verbleiben im Optimalfall 193W/m2.
  • Verluste durch Konvektion (insbesondere bei Wind) sind dabei unberücksichtigt. Bei niedriger Zieltemperatur und hoher Lufttemperatur aber vermutlich unbedeutend.
  • 15% Verlust im Wärmetauscher. Es verbleiben im Optimalfall 164W/m2.
  • Der Wirkungsgrad könnte etwas erhöht werden, wenn die Zieltemperatur niedriger eingestellt würde (z.B. 25°C statt 40°C), da die Abstrahlungsverluste etwas sinken und die Verdunstungsverluste ebenfalls.
  • Eine weitere Steigerung der Effizienz durch geringere Abstrahlungsverluste kann bei flachen Pfannen durch eine Erhöhung der Dichte der Tropflöcher oder indem die Benetzungsspuren rasch seitlich variiert werden. Dabei ist zu prüfen, ob insbesondere bei Wind ein Zusammenfliessen der engliegenden Wasserspuren verhindert werden könnte. Letzteres könnte z.B. z.B. erzielt werden, indem das Tropfrohr am Dachfirst elektromechanisch horizontal um +-2,5 cm verschoben würde (Dies wäre technisch jedoch aufwendiger und fehleranfällig).
  • Würden alle guten und sehr gut geeigneten Dachflächen gemäß Solarpotentialkataster genutzt (2000m2) und der Wirkungsgrad betrage im Jahresmittel (realistische) 11%, so könnte die Wärmeernte 220.000kWh/a betragen, also 20% des Bedarfs.

Weitere Einschränkungen und potentielle Probleme

  • ca. 15% Verlust entstehen im Wärmetauscher
  • und 10-50% Speicherverluste
  • im Winter ist die Methode weniger nützlich, denn eine Dachberegnung mit Regenwasser kann z.B. bei Frost oder Frostgefahr nicht erfolgen und die konvektiven Verluste durch Wind bei winterlichen Temperaturen senken die erzielbaren Temperaturen des Wassers und den Wärmeertrag.
  • da mit dem Regenwasser auch Laub und sonstiges organisches Material trotz des Fallrohrfilters z.T. in die Zisterne getragen wird, besteht das Problem der Biofilmbildung mit Erhöhung des Strömungswiderstands und reduzierter Wärmeübertragung und gar möglichen Verstopfung des Wärmetauschers.

Beispiel:

  • Bei 110m2 südgerichtetem Dachanteil
  • müssen im Sommer mittags 0,6 Liter/s Wasser auf das Dach gepumpt werden und
  • die Zisterne muss mindestens 500 Liter fassen
  • Die Tauchpumpe muss einen Druck leisten, der von der Firsthöhe abhängt (>1bar/10m). Der Durchfluss hängt von der Dachfläche ab. Bei einem 10m hohen Dach und einem Wirkungsgrad von 0,8 wären das 0,6kg*9,81m/s2 *10m / 0,8 = 73 W peak. Kein Problem zum Zeitpunkt maximaler Solarstromproduktion bzw. in Zukunft Überproduktion.
  • es werden 25kW-peak thermisch produziert

Kostenschätzung:

  • Tropfschläuche mit Montage <500€
  • 2 Fallrohrfilter 100€
  • Rohrleitungen mit Verlegen 500€
  • elektromechanisches Ventil 100€
  • 2 Wärmetauscher in Serie 10-15 kW 1000€
  • 2 Tauchpumpen 100€
  • Sensoren und Regelelektronik 250€
  • Summe 2500€
Wirtschaftlichkeit

Der Jahresertrag an Wärme wird vermutlich durch Verluste bei den Wärmetauschern, bei der saisonalen Speicherung und durch Downzeiten (z.B. Frost) im Winter in unserem Beispiel auf ca. 12,5 MWh/a reduziert. Auf einen Amortisationszeitraum von 18 Jahren (bis 2040) ergeben sich ohne zeitliche Diskontierung Kosten von 11 €/MWh thermal.

Links zur Dachkühlung: