Was gibt es schon im Dörfl - Erfahrungsberichte

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Für einzelne Maßnahmen gibt es im Dörfl bereits Beispiele und damit Erfahrungswerte. Persönliche Geschichten sind viel überzeugender als die schönste Statistik, auch weil es Beispiele sind, die unter den Rahmenbedingungen im Dörfl funktioniert haben. Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie sich das selbst ansehen können und aus den Erfahrungen lernen können, um es vielleicht noch besser zu machen.

Ein gutes soziales Klima

Organisatoren im Verein Freunde des Kahlenbergerdorfs

Mitglieder der Pfarrgemeinde

Nina, Ulla Hilfe für Flüchtlinge

Früher waren wir nachhaltig ohne das Wort zu kennen

Ist Nachhaltigkeit ein Modewort?

Ich, Jahrgang 1946, bin mit Nachhaltigkeit aufgewachsen, nur gab es diesen Ausdruck noch nicht, sparsam hieß es bei uns. Sparsam mit Material und Geld. Textilien wurden in der Familie weitergegeben, Pullover wurden aufgetrennt und neu gestrickt. Es gab damals Alteisen und Lumpensammler, Kesselflicker, Weißnäherinnen, die sorgten für Nachhaltigkeit. Ich bin pensionierter Weinbauer und unser Betrieb ist seit 1787 in der Familie. Seit Jahrhunderten wird im 19. Bezirk Wein ausgepflanzt. Wenn wir und unsere Vorfahren nicht "nachhaltig" gewirtschaftet hätten, gäbe es dort keinen Weinbau mehr. Wir müssen Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch trennen. Mit Nachdenken fällt Ihnen dazu vielleicht etwas ein.Für unsere Kinder und Enkel auf eine gute Zukunft hoffend: Martin Kierlinger

Heizen und Kühlen mit Erdwärmesonden und Wärmepumpe

Familie Dr. Barnert Jungherrnsteig 11c

Neubau Niederenergiehaus aus Holz mit Pelletsheizung

Sandra und Wolfgang Fröhlich Jungherrnsteig 11d Haus 2

Umstieg auf Fußbodenheizung im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen im Mehrfamilienhaus

? Wigandgasse 37

Umstieg von Gas auf Pellets

Andre van Egmond-Fröhlich Jungherrnsteig 11d Haus 1

Solarthermie

Hausbesitzer? Wigandgasse ?

Thermische Sanierung der Fenster in einem denkmalgeschützten Haus

Doz. Dr. Worseg, Sanct- Georg- Platz 2

Photovoltaik auf dem Dach trotz Schatten vom Nussberg und von hohen Bäumen

Andre van Egmond-Fröhlich Jungherrnsteig 11d Haus 1

Idee

PV auf unserem Dach.png

Mit dem Ziel das 110 Jahre alte Haus möglichst klimaneutral zu gestalten wurde die Gasheizung auf Pellets umgestellt und die Warmwasserbereitung auf eine Luftwärmepumpe. Zudem wurde 2018 ein Hyundai Ioniq Plug-in-Hybrid statt dem altersschwachen und ohne im Haushalt lebende Kinder zu großen VW Caddy Erdgas-Benzin Hybrid angeschafft. Dadurch stieg der Strombedarf und deshalb wurde entschieden, den südgewandten Teil des Daches auf maximaler Fläche mit Photovoltaik zu versehen. Da wir uns für die Firma Appel für die Installation der Pelletsheizung beauftragt hatten, haben wir diese Firma einfachheitshalber auch mit der Installation der PV-Anlage beauftragt. Einschränkungen ergaben sich durch die Lage des Hauses an der Nordseite des Nussbergs und einen großen Baum im Westen der PV-Anlage. Wir konnten uns nicht dazu durchringen, den Baum zu fällen, um den Ertrag an Sonnenstrom am Nachmittag und Abend zu steigern.

Technik

  • 15 Vaillant Photovoltaikmodule VPV P 300/3 SWF (15*300 ergeben damit 4,5 kWp)
  • VPV5000/1400 Wechselrichter
  • Vaillant Generator Anschlusskasten
  • Der Stromzähler musste auf ein Smartmeter umgestellt werden.

Erfahrungen

Die Installation wurde dadurch verzögert, dass der Aufbau eines Gerüstes auf der Südseite durch den vorgelagerten Wintergarten verhindert wurde. Schließlich fand sich eine Firma, die es auch ohne Gerüst zur Absicherung durchführen konnte. Die Kosten betrugen 13.325€. Die Jahresleistung kann ich leider nicht angeben, weil der Wechselrichter vor einer Woche wegen eines Defekts (im Rahmen der 10-jährigen Garantie für uns kostenlos) ausgetauscht werden musste und damit die Daten unwiederbringlich verloren gingen. Ich werde Daten zum Stromverbrauch aus dem Netz nachliefern. Für 2 Jahre ist meine Frau Christine mit dem Auto nach Bad Erlach gependelt und hat sowohl dort als auch zu Hause aufladen müssen. Seit Mitte letzten Jahres muss sie nicht mehr pendeln und wir können das Auto nun tagsüber laden, wenn wir Sonnenstrom produzieren. So konnten wir den Eigenverbrauch steigern. Abgesehen vom unproblematischen Defekt des Wechselrichters gab es keinerlei technische Probleme seit Installation.

e-friends als Stromquelle

Familie Weissenbach Zwillinggasse 1/4

Ein aktives Leben ohne eigenes Auto

von Anna Böhm (kürzlich aus dem Kahlenbergerdorf nach Klosterneuburg umgezogen, aber dem Dörfl noch eng verbunden)

Ja, das ist möglich und ich sage das aus eigener Erfahrung. Nach meiner Heirat mit meinem Willibald zogen wir 1977 ins Kahlenbergerdorf in das Haus und den dahintergelegenen Garten am St. Georgsplatz 3. Damals hatten wir noch ein Auto, denn mein Mann war Orchestermusiker im Stadtheater Baden und er musste täglich (auch an Wochenenden) seinem Beruf nachgehen. Von 1981 bis 1986 wuchs unsere Familie um 2 Buben und 2 Mädchen. Da ich in dieser Zeit meine Berufstätigkeit aufgab, was ich bis heute nicht bereue, war es finanziell nicht mehr möglich, ein Auto zu haben. Nun waren wir auf die öffentlichen Verkehrsmittel, die inzwischen sehr gut ausgebaut waren - Autobus alle 10 Minuten, U-Bahnnetz in Heiligenstadt - angewiesen. Und es ging auch ohne Auto. Mein Gatte fuhr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Baden. Oft fuhr ich mit den Kindern mit, um Konzerte und Theatervorstellungen mitzuerleben. Wir gingen jeden Montag, dem einzigen orchesterfreier Tag in der Woche, gemeinsam einkaufen und abends mit den Kindern schwimmen. Im Winter fuhren wir jeden Samstag mit dem Zug nach Klosterneuburg ins Happy-Land eislaufen und im Sommer machten wir im Wienerwald Wanderungen. Unsere Kinder wurden sehr selbständig, da sie ja auch in die Schule mit den ÖFFIS fahren mussten. Und so konnten wir unser Leben auch ohne Auto sehr aktiv gestalten. Vielleicht könnte man für die Umwelt manchmal auf das Auto verzichten, gerade jetzt, wo die Öl- und Benzinpreise sehr ansteigen. Es wäre eine Überlegung wert.

Elektroauto

Mit dem E-Auto (Hyundai Kona – Modell 2019) im Winter auf die Weinebene 263 km von Wien

von Ulla Weissenbach

Die erste weitere Reise und das im Winter, schon ein bisschen nervös – wird die laut Anzeige angegebene Reichweite 402 km wirklich halten. Die Anfahrt auf die Weinebene bedeutet 11 km ab Deutschlandsberg steil bergauf.

Wird unser Auto dies schaffen, es heißt bergauf zerschmilzt die angegebene Reichweite rasant dahin.

HYUNDAI KONA.png

Hier der Erfahrungsbericht:

Beschließe vor dem Start zur Sicherheit via App zu klären, wo man Schnellladestationen an der Südautobahn findet. Eine App namens „Chargeprice“ sagt mir Raststation Kaiserwald, allerdings keine ausführliche nähere Information. Gegencheck via Dr. Google. Stelle fest, dass die Firma Asfinag auf Ihrer Homepage sehr gut aufbereitet hat, wo E-Ladestationen an den verschiedenen Autobahnen zu finden sind.

Ich sehe : A2 Südautobahn, 7 Ladestationen – entscheide mich für die Raststätte Kaiserwald bei Graz an der Südautobahn. Im Laufe der Fahrt – sehe ich auf einmal – ich glaube es war Loipersdorf- ein Hinweisschild für eine E-Ladestation – entscheide mich spontan dort stehen zu bleiben .

Erste Enttäuschung, Ladestation nicht zu finden. Muss erst in der regulären Tankstelle fragen, wo denn eigentlich die E-Ladestation ist, finde sie dann, ist einfach sehr schlecht gekennzeichnet, dann die zweite Enttäuschung, muss mein eigenes Kabel verwenden, daher kann ich maximal 11kW pro Stunde tanken, sehr wenig – will es einfach ausprobieren um zu wissen, wie weit ich komme. Gehe mit dem Hund eine halbe Stunde im Feld spazieren, komme zurück, Null Ladung hat stattgefunden, weiß nicht, wieso die Ladung unterbrochen worden ist. Sehr enttäuscht.

Setze meine Hoffnung nun auf die Raststation Kaiserwald – unmittelbar nach Graz und -welche Freude - eine ganze Reihe von Schnell Ladestationen – ich hänge mich an, diesmal mit 50 kW , das entsprechende Kabel hängt an der Ladesäule – gehe auf einen Kaffee – nach einer halben Stunde habe ich meine Reichweite um 150 km verlängert.

Hierbei sei angemerkt, die neue Generation der Elektroautos können doppelt so schnell laden, wie mein Kona, die noch der Vorgängergeneration angehört. Ich habe mich für dieses Modell entschieden, da in unserem Bekanntenkreis dieses Modell gefahren wird und sehr gute Erfahrungen gemacht wurden (im Sommer ist es gelungen, mit einer effektiven Fahrweise bis zu 500 km Reichweite zu erzielen).

Frisch betankt – die Anzeige zeigt nun wieder 386 km Reichweite, fahre ich von der Autobahn ab über Deutschlandsberg auf die Weinebene. Von der Autobahn entfernt ist inklusive Bergstrecke mein Ziel 65 km entfernt – am Berg oben, hatte ich für die 65 km, 100 km Reichweite verbraucht.

Angekommen im Almhüttendorf, - welch nette Überraschung – hatte jede Hütte eine Starkstromsteckdose, also habe ich mein Auto einfach angehängt – mit Starkstrom ist es natürlich eine langsame Ladung – aber über Nacht war das Auto wieder gefüllt. Kostenpunkt 40 cent pro kW, anstatt der 90 Cent pro kW bei der Schnellladestation.

Mit diesem Erfahrungsbericht der Hinreise – war klar – nach Hause brauche ich keinen Zwischenstopp einzulegen, um nach Wien zu kommen.

Die Heimreise – leider war mein Auto fast voll getankt – leider deswegen, weil bei der Bergabfahrt null Energieverbrauch war, im Gegenteil die Batterie hat sich ständig aufgeladen, sodass ich zwar mit einer Reichweite von 376 km vom Berg weggefahren bin, und in der Talebene auf einmal eine Reichweite von 412 km hatte. Ich bin überzeugt, ich hätte noch mehr Energie gewinnen können, wäre meine Batterie etwas leerer gewesen.

Fazit:

Natürlich wollen weitere Reisen mit dem Elektroauto immer gut geplant werden. Als nicht rasante Fahrerin – durchschnittliche Geschwindigkeit 110 km/h auf der Autobahn – kommt man problemlos 300 km. Nach dieser Distanz würde ich immer einplanen, eine Elektrostation anzupeilen, auch wenn die Anzeige 400 km Reichweite vorgibt. Einfach auch um Reserve zu haben.

Um wieder 300 km zusätzliche Reichweite zu erzielen, braucht es eine Pause von ca. 1 Stunde und diese sollte man sowieso nach 300 km Fahrt machen.:-)

Und ... natürlich ist es am billigsten, zu Hause zu tanken, nicht jeder hat die Möglichkeit. Brauchen tut es dazu nur ein Starkstromkabel.

Hat man diese zur Verfügung, ist ein Elektroauto im Alltag kostengünstig und für die Umwelt ein vorteilhaftes Fortbewegungsmittel.

Wir benützen unser E-Auto im Alltag vorwiegend für außertourliche Erledigungen wie Großeinkäufe, Fahrt zum Biobauern nach Niederösterreich und natürlich auch, wenn die Verbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln einfach zu aufwändig und kompliziert ist.

Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten

Inge und Martin Fröhlich Obst und Beeren aus Omas Garten Petra und Alexander Seymann

Hoppla, da fehlt noch was!

Wenn Sie selbst schon einen Schritt in die richtige Richtung gemacht haben, von dem vielleicht andere lernen können, oder ein gutes Beispiel von anderen Personen kennen, dann bitten wir Sie es uns mitzuteilen. Vermutlich hat ja jeder etwas, worauf er mit Recht stolz sein kann und desto mehr Beispiele und Erfahrungsberichte wir hier sammeln, um so leichter findet jeder etwas Nachahmenswertes.