Antworten auf häufige Fragen

Auf dieser Seite wollen wir versuchen, häufig gestellte Fragen der Dörfler zu beantworten (FAQ)

FAQ zum Projekt die Wärmepioniere

Wer sind die Projektpartner der Wärmepioniere?

  1. Verein Klimadörfl, als Initiator
  2. E-Sieben GmbH, als Konsortialführer
  3. realitylab GmbH (Prozessbegleitung, Moderation & Mediation, Begleitung von Ressourcengemeinschaften)

Was ist eine Energiegemeinschaft?

Eine Energiegemeinschaft darf Energie über Grundstücksgrenzen hinweg produzieren, speichern, verbrauchen und verkaufen. z.B. selbst erzeugter Strom darf zu selbst festgelegten Tarifen mit NachbarInnen geteilt werden. Dabei anfallende Netzkosten und Abgaben entfallen bzw. reduzieren sich wesentlich.

Was ist eine Wärme-Energiegemeinschaft?

Während früher nur Energiegemeinschaften für Strom möglich waren, sind mit der Reform des Erneuerbaren Energie Gesetzes nun auch Wärme-Energiegemeinschaften möglich. Diese Gemeinschaften nutzen Wärmequellen wie z.B. Erdwärme gemeinschaftlich zur Heizung, indem sie diese über Nahwärmenetze an die MitgliederInnen verteilen. Die MitgliederInnen können das Netz daneben aber auch zum Kühlen verwenden. Im Rahmen des Projektes "Die Wärmepioniere" wird ein kaltes Nahwärmenetz erwogen.

Warum ist jetzt genau die richtige Zeit für die Wärmepioniere?

  1. Allein durch die Klimaerwärmung samt erforderlicher Abkehr von fossilen Energieträgern wie Gas, Kohle und Öl ist die Zeit für unser Projekt reif.
  2. Die Ukrainekrise hat zu schmerzlichen Preissteigerungen für fossile Energieträger geführt und uns die gefährliche Abhängigkeit von russischem Erdgas vor Augen geführt.
  3. Die Menschen auch im Kahlenbergerdorf sind sich daher der Notwendigkeit einer grundlegenden Energiewende bewusst geworden.
  4. Zugleich sind die Möglichkeiten zur Förderung und zur rechtlichen Gestaltung von Wärme-Energiegemeinschaften jetzt verfügbar.

Wer finanziert das Forschungsprojekt „Die Wärmepioniere“ und die Projektpartner?

Die Förderung kommt vom Bundesministerium für Verkehr (BMVIT), die Durchführung erfolgt durch die Forschungsförderungsgesellschaft (FFG).

Was ist eine Bestandserhebung?

Diese dient zur Feststellung der derzeitigen Verbrauchssituation von den Energieträgern (Gas, Strom etc.) und der Art der Heizung und Kühlung.

Wer kann an der Bestandserhebung teilnehmen?

Im Prinzip jede/jeder im Dörfl, denn je mehr daran teilnehmen, desto besser! Mitglieder des Vereins Klimadörfl werden in den nächsten Wochen im Kahlenbergerdorf persönlich und postalisch eine erste Befragung durchführen.

Wie werden die Liegenschaften für eine mögliche Wärme-Energiegemeinschaft ausgewählt?

In einer ersten Ausbaustufe kommen die Häuser im Herz des Kahlenbergerdorfs in Frage. Kriterien werden die technische Machbarkeit der Anbindung an das Nahwärmenetz und die Bereitschaft der Eigentümer sein.

Was geschieht, wenn ich nicht am Projekt teilnehmen möchte?

  • Die Teilnahme an der Bestandserhebung und Beratung über das Projekt sind kostenlos und in keiner Weise verpflichtend.
  • Nach der sorgfältigen Bestandserhebung und Analyse erfolgt eine allgemeinverständliche Darlegung der Vorteile in Punkto Kosten, Versorgungssicherheit, politische Unabhängigkeit und Nutzen für den Planeten sowie der Möglichkeiten zur Förderung und Finanzierung.
  • Wir gehen davon aus, dass sich ein großer Teil der Kahlenbergerdörfler deshalb freiwillig zur Umsetzung von sinnvollen Maßnahmen entschließen wird. Wer dies aus welchen Gründen immer (noch) nicht tut, kann so weiter heizen wie bisher z.B. mit Gas so lange man das noch gesetzlich darf.

Was kostet mich das und nach wieviel Jahren amortisiert sich die Investition für mich?

Wie lange dauert das Projekt?

Das Projekt Die Wärmepioniere läuft bis Ende August 2023. Wir gehen nach Gesprächen mit Projektpartnern und Experten-Referenten von einem Ende der Umsetzung der ersten Ausbaustufe in 3-5 Jahren aus.

Wann beginnt die Umsetzung?

Vor einer erfolgreichen Umsetzung kommt erst einmal eine detaillierte Analyse des Iststands und der Lösungsmöglichkeiten, um dann den für Geldbeutel und Klima optimalen Weg für die Umsetzung gemeinsam auswählen zu können. Das Projekt "Die Wärmepioniere" wird bis Ende August 2023 genau das tun. Spätestens danach wird angepackt, aber erste Maßnahmen zur Umsetzung, deren Zielgerichtetheit schon vorher klar ersichtlich ist, können natürlich schon vorher eingeleitet werden.

Was passiert bei mir im Haus?

Die Maßnahmen im eigenen Haus muss jeder/jede nach Beratung selber entscheiden und unter Ausschöpfung von Förderungen selber tragen. Was sinnvoll und nötig ist, wird in jedem Haus im Detail recht unterschiedlich sein:

  • manche Häuser wurden gerade erst thermisch saniert und haben bereits eine Zentralheizung und Flächenheizkörper. Hier fehlt dann nur die Wärmepumpe, die Übertragungsstation (eigentlich nur ein Wärmetauscher) und der Anschluss zum Nahwärmenetz
  • die meisten Häuser müssen die energetische und thermische Sanierung erst noch durchführen. Diese sind aber früher oder später aufgrund der steigenden Kosten für Energie sowieso unvermeidbar.

Was passiert in einem Haus mit mehreren Eigentümern, wenn nicht alle teilnehmen wollen?

Manche der möglichen Technologien benötigen die Teilnahme aller NutzerInnen, andere können auch individuell und je nach Wohnung installiert werden. Wir werden je nach Möglichkeiten, gerne auch gemeinsam, mit allen BewohnerInnen und EigentümerInnen den Kontakt suchen und uns bemühen eine nachhaltige Lösung zu entwickeln.

Hat es für mich als SeniorIn noch einen Sinn, mein Haus (soweit nötig) zu dämmen und an das Nahwärmenetz anschließen zu lassen?

Ja, denn es macht in jeder Hinsicht Sinn:

  • es ist ein wichtiger Beitrag, damit unser Planet für alle Menschen und insbesondere die Kinder bewohnbar bleibt
  • Die Erben freuen sich über eine Wertsteigerung, denn die Immobilie wird im Wert deutlich erhöht
  • und die eigene Zukunft ist gesichert,
    • denn man macht sich von den Preissteigerungen und politischen Unsicherheiten bei fossilen Energieträgern (Gas, Öl, Kohle) unabhängig
    • und die Immobilie kann als Finanzierungshilfe für z.B. für Pflegekosten fungieren.


An dieser Stelle sollte man auch ein Lob auf die Senioren im Dörfl anstimmen:

  • Sie sind der sozial engagierteste Teil der Bevölkerung ob bei Pfarrgemeinde, Freunde des Kahlenbergerdorfs, oder Klimadörfl
  • Sie wissen, dass es unsere Aufgabe besonders im reifen Alter ist, die Liebe in die Zukunft zu tragen und sich um zukünftige Generationen zu kümmern. Dabei tun sie auch sich selbst etwas Gutes, denn das soziale und ökologische Engagement stiftet Sinn und eine Gemeinschaft in der man sich wohlfühlt.
  • Die Senioren wissen auch noch, wie man flickt, repariert, wiederverwendet und alte Semmeln zu einer Brotsuppe macht und können es den Jungen zeigen.

Verein Klimadörfl

Warum wurde der Verein gegründet?

Um das Dörfl klimaneutral und unabhängiger von fossilen Brennstoffen zu machen. Dazu ist ein Förderantrag an die FFG gestellt und auch bewilligt worden im Umfang von 195.000€. Dabei ist uns das gemeinschaftliche Klima im Dörfl naturgemäß ein Anliegen!

Wer hat den Verein gegründet?

Der Verein wurde von Dr. Andreas Van Egmond-Fröhlich und Ing. Hans Binder am 17.1.2022 gegründet, weil wir es für dringend .nötig empfunden haben gemeinsam zu handeln

Was ist das Ziel des Vereins?

Das Ziel des Vereins ist die Klimaneutralität des Kahlenbergerdorfes mit mehreren Methoden (u.a. Erdwärme, Photovoltaikanlagen) samt Finanzierung und Organisation (z.B. als Energiegemeinschaft) sicherzustellen.

Wo bekomme ich mehr Informationen über das Klimadörfl?

Über diese Homepage wiki.klimadoerfl.org und Kontakte.

Ich würde gerne mehr über das Klimadörfl erfahren – an wen kann ich mich wenden?

Über diese Homepage wiki.klimadoerfl.org und Kontakte.

Kann ich dem Klimadörfl auch eine E-Mail schreiben oder wo anrufen?

Ja, info@klimadoerfl.org oder +43 699 11084026 (Hans Binder)

Wozu dient die Website vom Klimadörfl?

  • Die Webseite wiki.klimadoerfl.org wurde mit Unterstützung von Christian Xell als "Wiki" erstellt,
  • um Information zwischen den Mitgliedern und Projektteams auszutauschen.
  • Sie soll Interessierte, die noch nicht Mitglieder sind, von unserer Arbeit überzeugen.
  • Wir freuen uns, wenn wir damit KahlenbergerdörflerInnen zur aktiven Mitgliedschaft und Externe zur Nachahmung ermuntern können.

Darf ich Inhalte zur Website vom Klimadörfl beisteuern?

Ja sehr gerne! Vielleicht haben Sie beim Stöbern auf unserer Homepage bereits eine Seite mit Erfahrungsberichten entdeckt. Viele wichtige Themen bedürfen noch einer Vertiefung und Verbesserung. Bitte sehen Sie sich auf der Homepage um und schicken Sie uns Verbesserungsvorschläge zu Inhalt und Struktur oder gleich ganze Beiträge.

Ich habe viele Erfahrungen und Wissen – wie könnte ich das dem Verein zur Verfügung stellen?

Wir würden uns sehr freuen Sie in unserer Runde begrüßen zu dürfen! Weil wir ein frisch gebackener Verein sind, haben wir noch wenige Mitglieder von denen keines "vom Fach" ist. Für die große und langfristige Aufgabe der Klimaneutralität ist uns jede beruflich oder als Hobby erworbene Expertise daher sehr willkommen.

Gibt es auch andere Themen als Heizen, Kühlen und Photovoltaik beim Verein Klimadörfl?

Ja, zur Klimaneutralität gehören viel mehr Bereiche, wie z.B. eine umwelt- und klimaschonende Mobilität und Ernährung.

Wie kann ich mich einbringen, wenn ich Interesse & Zeit habe?

Einfach mit uns Kontakt aufnehmen! Wir freuen uns schon darauf!

Was sind die ersten konkreten Projekte?

  • Das Großprojekt zum Heizen, Kühlen und Photovoltaik (DieWärmepioniere) beginnt schon jetzt mit der Bestandsaufnahme im Dörfl. Der offizielle Startschuss ist am 15.9.22
  • Als ein erste Initiative zur Mobilität wird ein gemeinschaftlich zu nutzendes Lasten-Elektrofahrrad angeschafft
  • Nach zwei bereits stattgehabten Informationstagen soll es Herbst mit regelmäßigen Vorträgen und Workshops weiter gehen.

Mitgliedschaft im Verein Klimadörfl

Wie werde ich Mitglied im Verein Klimadörfl?

per Email oder durch Ausfüllen eines Beitrittsformulars oder per Überweisung des Mitgliedsbeitrags mit Angabe von Name und Adresse.

Was kostet mich eine Mitgliedschaft im Verein Klimadörfl?

Der Jahresbeitrag beträgt 12€. Spenden sind willkommen.

Gibt es Verpflichtungen als Mitglied?

Der Verein verpflichtet Sie zu nichts. Je mehr Sie sich einbringen, desto erfolgreicher wird unser Projekt und desto mehr können Sie daraus mitnehmen.

Kann ich auch später noch Mitglied werden?

Ja, doch "jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben" wie schon Hermann Hesse feststellte.

Darf ich an Treffen und Veranstaltungen vom Klimadörfl teilnehmen ohne Mitglied zu sein?

Ja, selbstverständlich gerne.

Gibt es irgendwelche Voraussetzungen für eine Mitgliedschaft?

Nein, denn wir freuen uns über alle interessierten Mitglieder.

Beteiligte am Projekt Wärmepioniere

Das Klimadörfl

Der Verein zur Förderung der Klimaneutralität im Kahlenbergerdörfl (KLIMADÖRFL) soll individuelle und vor allem gemeinschaftliche Maßnahmen zur Erzielung der Klimaneutralität fördern. Diese sollen insbesondere klimaneutrales Heizen/Kühlen (mit Wärmepumpen und ggf. Nahwärme), Stromsparen, Photovoltaikinstallation, smart-grid getaktete Stromnutzung, Speicherung und Ladeinfrastruktur für batterieelektrische Fahrzeuge bzw. Carsharing umfassen. Der Verein soll die Maßnahmen evaluieren, planen und umsetzen helfen und dazu auch als Vertragspartner dienen. Es wird ein Modellcharakter für Wien und Österreich angestrebt. Er wurde im Januar 2022 gegründet und hat seinen Sitz im Kahlenbergerdorf.

Was macht die Firma realitylab?

realitylab unterstützt uns im Aufbau von notwendigen Organisationsstrukturen für unsere spätere Energiegemeinschaft und unseren Verein, bringt seine langjährige Expertise im Aufbau verschiedenster Ressourcengemeinschaften ins Projekt DieWärmePioniere ein und unterstützt uns im Rahmen unseres gemeinsamen Projektes in der Gestaltung und Moderation von Veranstaltungen des Vereins Klimadörfl sowie in der Kommunikation über diese komplexe Materie.

Wer sind die Personen, die sich mit dem Projekt bei realitylab befassen?

Dr. Gernot Tscherteu, DI Micha Schober, MSc

Was macht die Firma e7?

Die Firma E-Sieben führt das Konsortium und leitet das Projekt organisatorisch.

Wer sind die Personen, die sich mit dem Projekt bei e7 befassen?

DI. Gerhard Hofer und Katharina Schlager, BSc?

Finanzierung über das BmVIT

Das BmVIT finanziert unter der Ausschreibung Stadt der Zukunft und ausgezahlt über die Forschungsförderungsgemeinschaft

Organisatorisches

Wie ist der Verein Klimadörfl organisiert?

Der Verein ist als gemeinnütziger Verein beim Innenministerium registriert (ZVR 1000702495). Die Vereinsstatuten finden sich auch auf der Homepage.

Wie treffen wir Entscheidungen?

Die Entscheidungen trifft der Vereinsvorstand mit Mehrheitsbeschluss. Derzeit besteht der Vorstand aus 6 Personen, bei Stimmengleichheit entscheidet der Obmann.

Wie kann ich informiert bleiben?

Unsere Homepage wird ständig aktualisiert. In den Schaukästen im Dörfl mit der Aufschrift wiki.klimadoerfl.org findet man die aktuellen Veranstaltungen und alle anderen Informationen. Auch sind die Vereinsorgane gerne und jederzeit für einen Informationsaustausch ansprechbar: Kontakt

Ich habe konkrete Fragen zu DieWärmePioniere – wie komme ich an Antworten?

Gerne auf der Homepage nach Informationen suchen oder den Verein direkt kontaktieren.

Grundsätzliche Fragen zur Energiewende

Wen stört es wenn die Erde ein paar Grad wärmer ist?

Bitte sehen Sie sich zur Antwort Beitrag an. Wir haben über Kippelemente gelernt und wir erkennen zunehmend wie nahe wir bei 1,1°C Erwärmung bereits an den ersten Kipppunkten derselben sind. ein Video

Können wir uns die Energiewende überhaupt leisten?

Yuval Noah Harari: The Actual Cost of Preventing Climate Breakdown (TED) beantwortet diese Frage so:

  • Die Energiewende wird weltweit bis 2045 oder 2050 ca. 2% des Bruttoinlandproduktes erfordern.
  • Schon wenn die Steuerschlupflöcher für internationale Konzerne und Reiche gestopft würden, ließe sich die Hälfte davon finanzieren.
  • Am Ende des 2. Weltkriegs gab die USA 36% des BIP für die Finanzierung des Krieges aus.


In "Wege zu einem klimaneutralen Energiesystem- Update Klimaneutralität 2045" errechnet das FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR SOLARE ENERGIESYSTEME ISE (Update 12.11.2021) für Deutschland, dass

  • eine Energiewende im optimalen Fall 500€/Einwohner und Jahr mehr kostet als ein "weiter so",
  • aber Geld spart, wenn man allein die finanziellen Schäden durch Extremwetter etc. in diesem Zeitraum einrechnet.
  • Dabei sind die Kosten in Form von Menschenleben und Lebensqualität, der Verlust an Biodiversität und vor allem die über 500 Jahre bleibenden Schäden für Mensch und Natur durch die Klimakatastrophe bei Nichthandeln noch nicht berücksichtigt.

Fragen zur Mobilität

Flugscham und nun?

Irgendwann wird es Flugzeuge geben, die mit Treibstoff betrieben werden, der aus grünem Strom im Süden produziert wird. Auch dann wird das Fliegen viel teurer sein und es ist noch lange hin. Bis dahin ist die Flugscham etwas sehr nützliches, weil sie uns vor unnötigen Flugreisen bewahrt. Vielleicht sollten wir uns an die katholische Kirche halten, die für jedes starke Verbot eine Ausnahme hat (wie Fleisch am Sonntag in der Fastenzeit). Eine Flugreise ist dann etwas besonderes: sehr wohl überlegt, hervorragend geplant, ein wahres Ausnahmeerlebnis.

Wie soll ich an die "Hundert Orte, an denen ich gewesen sein muss, bevor ich sterbe" ohne Flugzeug gelangen?

Vielleicht müssen es ja nicht 100 exotische Orte sein. Vielleicht sind es ja 100 Orte sein, an die ich mich durch die Phantasie von Künstlern leiten lasse, oder an die ich mich durch geistige Führer und Selbstversenkung begebe, oder die ich in den Herzen meiner Mitmenschen berühre.

Ist ein Umstieg auf Elektroautos sinnvoll und möglich?

Sollten wir nicht lieber auf die Wasserstofftechnologie warten?

Wasserstoffautos, die mit grünem Wasserstoff fahren können in 15-20 Jahren insbesondere für Busse und Lastkraftwägen vor allem aber für Schiffe und Flugzeuge eine große Rolle spielen. Bei PKWs werden sie vermutlich auch dann eine untergeordnete Rolle spielen. Heute sind die Wasserstoffautos zu teuer und der grüne Wasserstoff ist praktisch noch unverfügbar. Blauer Wasserstoff ist noch klimaschädlicher als Erdgas also keine Alternative. Unser Klima kann nicht solange warten. Zudem ist die Wasserstofftechnologie aus technischen Gründen einen geringeren Wirkungsgrad weil erst Strom in Wasserstoff umgewandelt wird, dieses dann komprimiert werden muss und schließlich der Wasserstoff in Brennstoffzellen wieder in Strom für den Elektroantrieb des Wasserstoffautos umgewandelt werden muss. Man benötigt also mehr Strom aus erneuerbarer Energie um ein Wasserstoffauto zu betreiben [1]. Die Brennstoffzellen benötigen zudem Platin, dessen Gewinnung eigene Umweltprobleme aufwirft.

Ist ein Umstieg auf Elektroautos sinnvoll?

Die Mobilität ist derjenige Sektor unter den Verursachern der Klimakrise, der auch in Österreich seit 1990 ständiges Wachstum verzeichnete und mittlerweile den größten Anteil ausmacht. Der größte Teil davon ist der private Autoverkehr, wenngleich Transport mit LKW und Schiffen und der Flugverkehr auch deutlich gewachsen sind und beachtet werden müssen. Die aktuellen Verbrenner-Autos müssen deshalb möglichst rasch weg, weil sie die Zukunft von Menschheit und Biosphäre ruinieren. Derzeit kann noch nicht jeder die Ideallösung wählen und auf ein eigenes Auto verzichten kann, indem er/sie auf andere, möglichst nachhaltige, Formen der Mobilität umsteigen und in besonderen Fällen ein Carsharing- oder Mietauto oder Taxi zu verwenden. Elektroautos produzieren über ihren Lebenszyklus deutlich weniger Klimagase wie Verbrenner.

Ist ein Umstieg in Hinblick auf Lademöglichkeiten und Energieinfrastruktur überhaupt möglich?

Eine kurze Antwort hierzu ist die Entwicklung der KFZ-Zulassungen in Norwegen 2021: 65% reine Elktroautos, 22% plug-in Hybride, 6% Hybride, 4% Diesel, 4% Benziner. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass wir in Österreich, einem Flächenstaat, diese Umstellung im Flächenstaat Norwegen nicht nachahmen können.

Wie sollte mein Elektroauto aussehen?

Die kleine Lösung ist ein Plugin-Hybridfahrzeug, weil der Akku rund 4x kleiner ist als der eines Elektroautos, man nicht auf Stromtankstellen für Langstrecken angewiesen ist und dennoch eine kleine Verbesserung gegenüber reinen Verbrennern erzielt.

Wer sich ein Elektroauto leisten kann, sollte ein möglichst verbrauchsarmes und damit kleines, leichtes und windschnittiges kaufen. Es ist dabei Umwelt- und ressourcenschonend, wenn man die kleinste Batteriekapazität wählt, um mit der erzielten Reichweite 95% der Fahrten ohne Probleme erledigen zu können. Für die restlichen 5% Langstrecken (z.B. jährlicher Familienurlaub) kann man dann, Bus oder Bahn benutzen, oder ein größeres Elektroauto mieten oder leihen. Beim Autokauf ist es wichtig bei der Wahl von Autohersteller und Modell eine ökologische möglichst schonende Rohstoffgewinnung (Lieferketten) und Batterieproduktion, sowie eine lange Lebensdauer und eine Garantie der Rücknahme der Batterie zum Recycling zu beachten.

Es wird nicht genug Lithium geben für mehr als 2 Milliarden Elektroautos.

Stimmt, eine Elektroautobatterie enthält abhängig von der Technik und Kapazität rund 5 kg Lithium und die gegenwärtig bekannten Vorkommen von 14 Mio. t würden zwar knapp dafür ausreichen, aber wir brauchen Lithiumbatterien ja auch für andere Dinge wie Solarbatterien. Zum einen werden die Autos oft kleiner und leichter sein (Elektro-SUVs wären völlige Verschwendung). Sie brauchen schon damit kleinere Batterien, wenig Rohstoffe (incl. Lithium) und haben einen kleinen ökologischen Fußabdruck in Produktion und Nutzung. Ein wegweisendes Automobil, das 2023 in Produktion geht ist der Aptera. Vor allem aber wird es in Zukunft deutlich weniger Autos in Österreich geben. Diese können und müssen durch Umstieg auf andere Verkehrsmittel und Carsharing eingespart werden und auf den freiwerdenden Flächen können Kinder spielen, Radwege angelegt werden, Solarpanele aufgestellt werden und Bäume gepflanzt werden.

Was macht man mit den alten Batterien?

Neuere Elektroautobatterien leben mit 10-15 Jahren so lang wie ein durchschnittliches Auto. Danach haben sie noch über 80% ihrer ursprünglichen Kapazität und werden als Stromspeicher zum Beispiel als Solarbatterie oder zur Pufferung von Stromschwankungen in Elektrizitätswerken eingesetzt [2]. Nach diesem kürzeren 2. Leben werden die Inhaltsstoffe (wie Lithium und seltene Erden) wiederverwertet. Ein geeignetes Verfahren ist die Hydrometallurgie, aber es gibt noch viel zu wenig Recyclingfabriken. Das wird sich ändern, indem Lithium teurer, die Mengen größer und der Recyclingprozess wirtschaftlicher wird. In der EU ist das Ziel für 2030 alle Inhaltsstoffe von Lithiumbatterien Kobalt, Kupfer und Nickel zu 95 % und Lithium zu 70% wiederzugewinnen. Eine Wiederverwertung von Lithium ist bei korrekt entsorgten Batterien mit heutiger Technologie aber bis zu 99% möglich.

  [3]

Ist die Batterieproduktion nicht fürchterlich umweltschädlich?

Umweltschäden entstehen durch die Lithiumgewinnung und die Batteriezellproduktion. Der Strom für beide muss bald vollständig aus Solarstrom gewonnen werden. Lithium wird vor allem in der Salar de Atacama (der mit 60% der gesamten Lithiumvorkommen größten Lagerstädte), einer natürlichen Senke in einer der trockensten Wüsten der Erde gewonnen. Sie liegt im Dreiländereck von Chile Argentinien und Bolivien. Hierbei wird lithiumhaltige Sole aus rund 150m Tiefe hochgepumpt und in der heißen Sonne und trockenen Höhenluft verdunstet das Wasser zu 90% in großen Becken. Der Verbrauch an Süßwasser ist 15-fach geringer. Es wird derzeit dennoch über 1 Grundwasser Wasser für 1kg Lithium benötigt und aufgrund der hohen Produktion 120 l/s allein für die größte Firma SQM [4]. [5]. Das entspricht derzeit 8% des lokalen Süßwasserverbrauchs (der Verbrauch für bewässerte Landwirtschaft und Kupfergewinnung ist weit höher und noch bedeutsamer dürfte die durch die Klimaerwärmung verstärkte Dürre [6]). Es gibt Hinweise, dass die Verdunstung der für Mensch und Tier ungenießbaren Sole den lokalen Regen verstärkt und damit nützlich ist [7] . Die toxischen seltenen Erden wie Cobalt, Nickel und Mangan können durch andere Zellchemie weitgehend oder ganz (Lithiumeisenphosphat) eliminiert werden. In jedem Fall müssen sie vollständig wiederverwertet werden und dürfen nicht weggeworfen werden.

Es ist wichtig die ökologische Optimierung der Batteriechemie und der Rohstoffgewinnung, eine Gewinnung und Produktion mit Ökostrom, sowie eine lange Lebensdauer und ein vollständiges „Second Life“ als stationären Akku und schließlich eine möglichst vollständige Wiederverwertung einzufordern. Dazu müssen die Autohersteller die vollständige Lieferkette und auch das Nachleben verantworten und belegen. Dazu braucht es auch strenges staatliches und internationales Monitoring und Gesetze.

Sollte man noch noch einige Jahre mit dem Autokauf warten bis die Technologie noch ausgereifter ist?

Auf das perfekte vollständig umweltschonende Auto zu warten, während man lustig weiter mit dem Benziner oder Diesel kutschiert, damit CO2 produziert und so die Klimakatastrophe befördert ist nicht hilfreich.