Smart Block Geblergasse - Das Vorbild für intelligente Nachhaltigkeit mit Geothermie: Unterschied zwischen den Versionen

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Smart Block Geblergasse - Das Vorbild für intelligente Nachhaltigkeit mit Geothermie
 
Smart Block Geblergasse - Das Vorbild für intelligente Nachhaltigkeit mit Geothermie
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Ausgehend von der U-Bahn Station Alserstrasse (Otto Wagner, Eingangstore Vergleich mit Venedig) wurden einige Gründerzeithäuser in der Geblergasse besichtigt, die sehr unterschiedliche Eigenschaften aufweisen und durch begrünte Innenhöfe überraschend  viel Atmosphäre samt angenehmem Mikroklima ausstrahlen.
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Der Smartblock Geblergasse wurde besichtigt und die Entstehungsgeschichte erklärt.
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Ausgehend von 2017 wurde in mehrfacher Hinsicht Pionierarbeit geleistet und zwei Häuser
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mit mehreren Maßnahmen hinsichtlich ihres Energieverbrauches hervorragend aufgestellt.
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Hier nur einige Punkte ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
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1. Das Herzstück der Anlage ist die Geothermie:
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Dabei wurden 18 Bohrungen mit einer Tiefe von 110 m eingebracht. Herr
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DI Zeininger sprach von Geothermie 2.0, d.h., es wird sowohl Wärme als auch Kälte mit einer reversiblen Wärmepumpe erzeugt und  die Sommerwärme  wird mit Sonnenmatten  (s. Bild) geerntet und in die Bodenbohrungen eingebracht. Dabei beträgt die Temperatur bei der Beschickung in den Boden maximal 30°C und bei der Entnahme 20°C. Im Keller befindet sich der beeindruckende  Maschinenraum, der mit Pumpen, Speichern Regeltechnik und Messtechnik vollgestopft ist. Als Backup ist auch noch sicherheitshalber eine Gasheizung installiert, die einmal im Monat ähnlich einer Notstromversorgung eingeschaltet werden muss. Dadurch entstehen der Hausgemeinschaft Kosten von 50€ p.a.
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2. Die Wohnungen wurden renoviert, sockelsaniert und mit Fußbodenheizungen ausgestattet. Dadurch ist im Sommer die Temperatur des Fußbodens  20°C und kann
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damit je nach Thermostateinstellung  die Innentemperatur wie am Tag der Vorführung die Außentemperatur um mehrere Grade deutlich unterschreiten.
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3. Auf dem Dach befinden sich auch sog. PVT Module, die sowohl die Sonnenwärme
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nutzen als auch Strom produzieren. Zusätzlich befindet sich auf dem Aufzugsschacht
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mehrere Solarmodule, die für die Versorgung des Treppenlichtes und die Aufladung der E-Bikes genutzt werden.
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4. In den Bädern wird das Warmwasser in einen bulgarischen Speicher mit ca. 40 °C beschickt. Dieser Speicher hat auch eine Elektroheizung, die bei Bedarf zugeschaltet werden kann (s. Bild).
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Herr DI Zeininger hat ausdrücklich auf die Notwendigkeit des Umdenkens in der Stadtgestaltung und besonders auf das wichtige Miteinander aller Akteure hingewiesen.
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Andere wichtige Aspekte sind die Stadt der kurzen Wege und die Eindämmung der ausufernden Immobilienspekulation. Beispielhaft wurde das Nachbarhaus erwähnt, das trotz
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eines bescheidenen Zustandes in kurzer  im Wert von 2.6 auf 3.8 Mio € gestiegen ist
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und die Realisierbarkeit von leistbarem Wohnen damit verunmöglicht.
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Die Förderung für  Anergienetze in Höhe von 30% wurde in Anspruch genommen.
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https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/energie/foerderungen/erneuerbare-waerme.html.
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Als Contractor ist die Fa. Käferhaus genannt worden (Vertrag über 20 Jahre).
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Als Ansprechpartner wurden Beyond Carbon Energy (Nur mehr für Großprojekte)
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bzw. die Fa. Terra Umwelttechnik GmbH (Hr. Heinrich) genannt.

Version vom 21. Juli 2022, 04:46 Uhr

Smart Block Geblergasse - Das Vorbild für intelligente Nachhaltigkeit mit Geothermie Ausgehend von der U-Bahn Station Alserstrasse (Otto Wagner, Eingangstore Vergleich mit Venedig) wurden einige Gründerzeithäuser in der Geblergasse besichtigt, die sehr unterschiedliche Eigenschaften aufweisen und durch begrünte Innenhöfe überraschend viel Atmosphäre samt angenehmem Mikroklima ausstrahlen. Der Smartblock Geblergasse wurde besichtigt und die Entstehungsgeschichte erklärt. Ausgehend von 2017 wurde in mehrfacher Hinsicht Pionierarbeit geleistet und zwei Häuser mit mehreren Maßnahmen hinsichtlich ihres Energieverbrauches hervorragend aufgestellt. Hier nur einige Punkte ohne Anspruch auf Vollständigkeit: 1. Das Herzstück der Anlage ist die Geothermie: Dabei wurden 18 Bohrungen mit einer Tiefe von 110 m eingebracht. Herr DI Zeininger sprach von Geothermie 2.0, d.h., es wird sowohl Wärme als auch Kälte mit einer reversiblen Wärmepumpe erzeugt und die Sommerwärme wird mit Sonnenmatten (s. Bild) geerntet und in die Bodenbohrungen eingebracht. Dabei beträgt die Temperatur bei der Beschickung in den Boden maximal 30°C und bei der Entnahme 20°C. Im Keller befindet sich der beeindruckende Maschinenraum, der mit Pumpen, Speichern Regeltechnik und Messtechnik vollgestopft ist. Als Backup ist auch noch sicherheitshalber eine Gasheizung installiert, die einmal im Monat ähnlich einer Notstromversorgung eingeschaltet werden muss. Dadurch entstehen der Hausgemeinschaft Kosten von 50€ p.a. 2. Die Wohnungen wurden renoviert, sockelsaniert und mit Fußbodenheizungen ausgestattet. Dadurch ist im Sommer die Temperatur des Fußbodens 20°C und kann damit je nach Thermostateinstellung die Innentemperatur wie am Tag der Vorführung die Außentemperatur um mehrere Grade deutlich unterschreiten. 3. Auf dem Dach befinden sich auch sog. PVT Module, die sowohl die Sonnenwärme nutzen als auch Strom produzieren. Zusätzlich befindet sich auf dem Aufzugsschacht mehrere Solarmodule, die für die Versorgung des Treppenlichtes und die Aufladung der E-Bikes genutzt werden. 4. In den Bädern wird das Warmwasser in einen bulgarischen Speicher mit ca. 40 °C beschickt. Dieser Speicher hat auch eine Elektroheizung, die bei Bedarf zugeschaltet werden kann (s. Bild). Herr DI Zeininger hat ausdrücklich auf die Notwendigkeit des Umdenkens in der Stadtgestaltung und besonders auf das wichtige Miteinander aller Akteure hingewiesen. Andere wichtige Aspekte sind die Stadt der kurzen Wege und die Eindämmung der ausufernden Immobilienspekulation. Beispielhaft wurde das Nachbarhaus erwähnt, das trotz eines bescheidenen Zustandes in kurzer im Wert von 2.6 auf 3.8 Mio € gestiegen ist und die Realisierbarkeit von leistbarem Wohnen damit verunmöglicht. Die Förderung für Anergienetze in Höhe von 30% wurde in Anspruch genommen. https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/energie/foerderungen/erneuerbare-waerme.html. Als Contractor ist die Fa. Käferhaus genannt worden (Vertrag über 20 Jahre). Als Ansprechpartner wurden Beyond Carbon Energy (Nur mehr für Großprojekte) bzw. die Fa. Terra Umwelttechnik GmbH (Hr. Heinrich) genannt.