Der Klimanotstand ruft uns nach umgehender Aktion: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | * Die Zeit drängt, um unser aller Überleben im Angesicht der Klimakatastrophe zu sichern | ||
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+ | * Hinter der ökologischen Krise steht auch Machtmissbrauch | ||
+ | * Die Schöpfung hat einen Eigenwert und weil alles ist mit allem verbunden ist müssen wir sie schützen auch um zu schützen | ||
+ | * Daher ruft der Papst zu einer ökologischen Umkehr auf und einem Richtungswechsel im Lebensstil | ||
== Österreichs Rolle beim Klimanotstand == | == Österreichs Rolle beim Klimanotstand == |
Version vom 1. Juni 2022, 16:52 Uhr
Der Mensch machte sich die Erde untertan, aber bisher verwaltet er die Schöpfung schlecht.
Es wird immer wärmer und das auch noch beschleunigt
Denn die Treibhausgase wie CO2 und Methan verwandeln die Erde in ein Gewächshaus
Jede weitere Tonne CO2 lässt die Temperatur noch weiter steigen
Die Halbwertszeit von CO2 in der Atmosphäre ist ca. 500 Jahre!
Unsere Zögerlichkeit hat Folgen
Das Damoklesschwert der Kippelemente
Schlimmer noch: die Veränderungen sind nicht linear und keiner weiß, wann diese Kippelemente kippen:
Einige wackeln bereits:
- Der Golfstrom verlangsamt sich
- Der Jetstream verlangsamt sich
- Der Permafrost taut
- Die Eisschilde schmelzen
Potsdam institute for climate impact research
Hochwasser im vergangenen Sommer, ausbleibende Niederschläge und damit zahlreiche Waldbrände – das kippende Klimasystem hinterlässt auch in Österreich merkbare Spuren. Doch das könnte nur die Spitze des Eisberges sein. Wird nicht sofort gehandelt, kippt das Klima immer weiter:
APA/Manfred Fesl 12.4.22 KLIMAKIPPPUNKTE Kettenreaktion alarmierend nahe
Blockaden des geschwächten Jetstreams bedingen langdauernde Extremwetterlagen
Klimaerwärmung → arktisches Meereises schmilzt → mehr Sonnenlicht absorbiert → wärmere & feuchtere polare Luft steigt bis zur Tropopause auf und schwächt polares Höhentief → verringert Druckdifferenz gemäßigten Breiten/polar (Druckgradientkraft ) → abgeschwächter Corioliseffekt schwächt polaren Jetstream → dieser mäandert und die Ausbeulungen bleiben an Gebirgen „hängen“ NOAA Climate.gov
Politische Konsequenzen
150 bis 200 Mio. zusätzliche Klimamigranten bis 2050[1]
- Verminderter Regen hätte für Schwarzafrika schwere Auswirkungen, denn die Landwirtschaft ist dort vom Regen abhängig und der Ernteertrag könnte bei steigender Bevölkerung deutlich sinken
- Überflutungen betreffen 2050 10 25 Mil., 2100 40 140 Millionen
- Bei 3 C Temperaturanstieg
- 1 bis 4 Milliarden Menschen würden unten Wassermangel leiden
- 150 550 Millionen Menschen Hunger leiden
- 11 bis 170 Millionen würden von Überflutungen in Küstenregionen betroffen
- Binnenmigration aus unbewohnbaren Regionen in die Städte
- Emigration von jungen Menschen in reiche Länder
Es gibt ernsthafte Analysen auf einem Weltbank-Blog, die einen Zusammenhang zwischen der Klimaerwärmung über Dürre und Produktionsausfälle in der Landwirtschaft über die der Erhöhung der Nahrungsmittelpreise und dem arabischen Frühlings ziehen. Damit hätte die Klimakrise die Bürgerkriege im nahen Osten und nachfolgende Flüchtlingswelle mit verursacht.
Und unsere Gletscher schmelzen beschleunigt ab
- Pyrenäengletscher 90% Flächenverlust von 20,6 km² 1850 auf 2,4 km² 2016
- Gletscher speichern den Niederschlag im Winter und speisen die Flüsse im Sommer
- Wassermangel im Sommer Asien (Himalaya) und Südamerika (Anden)
- Verminderte Stromproduktion in Wasserkraftwerken im Sommer
- Probleme für Wintersport und Tourismus
Zum Weiterlesen
Gletscherbericht 2020/2021 ORF 1.4.22
Im Osten Österreichs drohen durch Dürre Ernteausfälle
Hier zeigt sich ein langfristig abnehmender Trend der Bodenfeuchte durch höhere Verdunstung vor allem in der warmen Jahreszeit.
Zunehmend häufige, schwere und lang dauernde Hitzewellen
Man darf hoffen, dass das Kahlenbergerdorf durch den Wienerwald in einer etwas besseren Position ist, denn im Kahlenbergerdorf liegt der Urban Heat Vulnerability Index nur bei ca. 0,6:
Doch damit nicht genug!
Die Nutzung von Klimaanlagen erhöht nicht nur den Stromverbrauch, sondern die Abwärme der Geräte lässt auch die Temperaturen lokal um bis zu 2,4°C weiter steigen:
a) Hitzewelle 2003, b) schwerste prognostizierte Hitzewelle im 21. Jahrhundert.
Als Mitigationsmaßnahmen wird von den Autoren (Viguié et al 2020) vorgeschlagen:
- Parks und Grünflächen zu kreieren
- Wände und Dächer möglichst reflektiv (weiss) zu färben
- Die Nutzung Klimaanlagen zu minimieren
Wir verweisen auf unsere Ideen zur Kühlung ohne Klimaanlagen:,
die ohne zusätzlichen Stromverbrauch und Hitzeproduktion auskommen.
Effekte auf die Gesundheit
Durch eine globale Erwärmung im Bereich 2-3°C, wie er sich ohne weit stärkeres Engagement ergeben würde, werden eine Reihe gesundheitlicher Nachteile entstehen:
- Die Zahl der Hitzetoten vor allem in Süd- und Zentraleuropa und Städten würde sich bei einer globalen Erwärmung um 3°C vs. 1,5°C verdreifachen (high confidence). Dies betrifft vor allem ältere Menschen.
- Von Insekten und Zecken übertragene Erkrankungen wie Borreliose, Dengue-Fieber breitet sich nach Norden aus.
- Der Schweregrad der Auswirkungen von Hitze und Dürre auf Agrarsektor und Holzwirtschaft haben sich bereits in den letzten 50 Jahren verdreifacht. Nahrungsmittelknappheit durch Dürre wird nun auch in Europa zum Problem und wirkt sich auch auf den Nahrungsmittelexport in andere Regionen wie Nord- und Südafrika aus. Umgekehrt werden sich klimabedingte Einschränkungen in der landwirtschaftlichen Produktivität anderer Regionen über die internationalen Verflechtungen auch auf uns auswirken.
Die Maßnahmen und Versprechungen sind noch unzureichend
https://climateactiontracker.org/global/temperatures/
Die Klimakrise ist die bedeutendste Herausforderung für die Menschheit!
Desto später wir beginnen, desto härter wird der Einschnitt
Die Verantwortung für die Schöpfung - Aufrufe der Religionsgemeinschaften
Laudato si' von Papst Franziskus ist lesenswert
Kirchen & Klimaschutz Der Beitrag der Kirchen und Pfarrgemeinden ist wichtig!
Der Inhalt in Schlagwörtern:
- Die Zeit drängt, um unser aller Überleben im Angesicht der Klimakatastrophe zu sichern
- Der Schutz der Umwelt ist eine Gerechtigkeitsfrage gegenüber ärmeren Ländern, ärmeren Menschen im eigenen Land und den Generationen nach uns
- Hinter der ökologischen Krise steht auch Machtmissbrauch
- Die Schöpfung hat einen Eigenwert und weil alles ist mit allem verbunden ist müssen wir sie schützen auch um zu schützen
- Daher ruft der Papst zu einer ökologischen Umkehr auf und einem Richtungswechsel im Lebensstil
Österreichs Rolle beim Klimanotstand
Wasserkraft – Die österreichische Trumpfkarte
- 60% des österreichischen Stroms aber nur 10% der Primärenergie
- Bereits 70% des technischen Potentials ausgeschöpft und es gibt auch ökologische Grenzen der Sinnhaftigkeit[2]
- Wichtige Rolle der Stromspeicherung für Stunden und Tage für den Ausbau von diskontinuierlicher Photovoltaik und Windkraft
Österreich ist noch kein Klima Musterschüler
Auch beim Climate Change Performance Index 11/21 genügt es nicht für eine Medaille
Warum geht das so langsam?
Die Klimalandkarte Österreichs - wer hat Macht und wer nicht, wer fördert und wer bremst?
[Quelle Karmasin Research & Insight Austria]
Blame games helfen nicht weiter
Reiche Länder vs Arme Länder und Schwellenländer | Regierung vs Bürger | Industrie vs Konsument Wenn Du mit dem Finger auf andere zeigst, zeigen 3 Finger auf Dich – Blame games bringen nicht weiter alle sind in der Verantwortung!
Eine beliebte Ausrede von uns Bürgern ist: "Erst müssen die Großen anfangen" (sprich die großen Firmen und die Regierung).
- Angesichts der Vielschichtigkeit des Problems ist ein paralleles Handeln auf allen Ebenen wirksam und erforderlich und es gibt bereits Erfolgsbeispiele auf allen Ebenen
- Wir werden im Folgenden darlegen, dass der Einzelne keineswegs machtlos ist:
- er kann ja auch als Kunde, Investor, Wähler, Blogger und Demonstrant auf die „Großen“ Einfluss nehmen.
“Es ist ein Rennen, das nicht zwischen Ländern, sondern gegen die Zeit läuft. Entwickelte Länder eilen den Entwicklungsländern voraus, obwohl niemand das Rennen gewinnt, bevor alle ins Ziel kommen.” Fatih Birol, Direktor der International Energy Agency (IEA).
Die Jugend musste uns an unsere Verantwortung erinnern
Das Bundesverfassungsgericht hat in Deutschland hat am 24.3.21 neun jungen Menschen mit einer Verfassungsbeschwerde zum Klimaschutzgesetz insofern recht gegeben, als hinreichende Maßgaben für die weitere Emissionsreduktion ab dem Jahr 2031 fehlen. Ein nicht geringer Teil der Jugend hat den Klimanotstand bereits als Aufgabe entdeckt (z.B. Fridays for future). Auch weiterhin wird sie eine wichtige Rolle spielen. Von effektiven Mahnern werden sie zu Konstrukteuren der Zukunft, denn die Energiewende erfordert unerhörte Anstrengungen bis zum Jahr 2050 und darüber hinaus, wenn viele von uns bereits in Rente sind. Viele sind verstärkt durch die Coronakrise in Orientierungslosigkeit und Pessimismus versunken. Die anstehende Herkulesaufgabe kann für sie ein sinnvolles Handlungsfeld eröffnen, wenn wir, die Elterngeneration, es zuerst für sie urbar machen. Wir haben viele enttäuscht und nun gilt es das verlorene Vertrauen in uns und die Zukunft wiederherzustellen, indem wir zeigen „yes we care“.
Individuelle CO2 Schuld in Österreich
- Die nationale Verantwortung Österreichs beträgt 1850 2019 kumulativ 5,42 Milliarden Tonnen CO2 entsprechend 606 Tonnen CO2 Äquivalent pro heutigem Österreicher.
- Ein 50 jähriger Österreicher verantwortet durchschnittlich immerhin schon 354 t seit seiner Geburt.
- Emissionsrechte für CO2 an der EEX Börse betragen aktuell 95,95 €/t. (zu
- Die historische Verantwortung pro Österreicher beträgt demnach 58.146 €
- Für die eigene CO2 Produktion bei einem 50 Jährigen beträgt sie demnach 34.000 €
Das hat auch Dota Kehr in Ihrem Lied „Ich bin leider schuld“ besungen
Wer englisch kann wird in diesem Video viel lernen
Reiche haben im Schnitt mehr Emissionen
Eine höhere CO2 Schuld und mehr Verantwortung[3]
Treibhausgasemissionen in Österreich 2019
Literatur
- ↑ 2005. 6. Myers, N., “Environmental Refugees: An emergent security issue”, 13th Economic Forum, Prague, May 2005, Kumari et al. 2018. Groundswell: PreparingforInternal Climate Migration. The World Bank. Pg2. openknowledge.worldbank.org
- ↑ umweltdachverband.at
- ↑ klima.greenpeace.at/blog-klimaungerechtigkeit-in-oesterreich