Was kann ich als Einzelperson tun?

Wie hoch ist mein persönlicher Klima-Fußabdruck?

Der persönliche Reichtum hat einen deutlichen Einfluss. Wer auf großem Fuß lebt hinterlässt auch einen größeren Fußabdruck!

Reichtum und CO2.png

In dieser Grafik ist auch sichtbar auf welche Weise wir zur Klimakrise beitragen. Darüber hinaus kommt es natürlich auf das Verhalten jedes Einzelnen an. Wer es also genauer wissen möchte, der kann hier seinen persönlichen Fußabdruck abschätzen. So bekommt auch hilfreiche Hinweise wie man noch klimafreundlicher werden kann.

Es wird klar: wir müssen uns gleich in mehreren Bereichen verbessern, um auf ein nachhaltiges CO2-Äquivalent von 2,4 Tonnen pro Jahr zu kommen. Wählen Sie gerne entsprechend ein Thema nach dem anderen aus der Inhaltsangabe und erfahren Sie mehr darüber!

Strom sparen - gutes tun und dabei Geld sparen

  • Stromsparende Haushaltsgeräte kaufen
    • Kühlschrank A+++ verbraucht mit 62 kWh/a halb so viel wie ein A+ Gerät
    • Gefrierschrank A+++ verbraucht mit 119 kWh/a 1/3 so viel wie ein A+ Gerät und spart 1000€ Stromkosten in 15 Jahren
    • Wäschetrockner mit Wärmepumpe verbraucht 152kWh/a ein Kondenstrockner 551kWh/a und spart 1900€ über 15 Jahre.
    • Spülmaschine A+++ verbraucht 196kWh/a vs A+ 295kWh/a und spart 650€/15a.

Download einer Broschüre, die besonders sparsame Haushaltsgeräte auflistet

Es gibt noch viele Stromspartricks:

  • Standby ausschalten!
  • Mit Topfdeckel kochen (Induktionsherde reagieren sehr rasch und helfen ein Überkochen zu verhindern)
  • Wasser im Wasserkocher statt im dem Topf kochen
  • Waschmaschine auf Schongang stellen
  • Spülmaschine voll beladen
  • Stoßlüften statt gekipptes Fenster
  • Wäsche auf der Leine trocknen statt mit einem Wäschetrockner
  • Backrohr mit Umluft betreiben (statt Ober- und Unterhitze) spart 15%, auf Vorwärmen verzichten spart 20%.
  • auf Breitbandfernseher verzichten


Das sind typische Stromverbraucher im Haushalt:

 

Konsum mit Maß und Ziel

Der konsumbasierte Beitrag der Österreicher zur Klimakrise ist mehr als eineinhalb mal höher als die Produktion von CO2-Äquivalenten in Österreich, da viele Nahrungsmittel, Kleidung, Elektronikprodukte und sonstige Konsumgüter aus dem Ausland importiert werden. So berechnet verantwortet der durchschnittliche Österreicher rund 12,5 Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr. Der so ehrlich berechnete Fußabdruck des Konsums ist damit ein sehr wichtiger Beitrag zur individuellen Verantwortung für die Klimaerwärmung. CCCA – Climate Change Center Austria (2018): Giljum, S.: Factsheet konsumbasierte Treibhausgasemissionen. CCCA Factsheet #21. Jänner 2018.

  • Brauche ich das wirklich?
    • Kann ich das alte reparieren oder reparieren lassen, auch wenn die Reparatur genau so viel wie ein Neugerät kosten mag?
    • Kann ich das selber basteln, auch und insbesondere als Geschenk?
    • Wird es mir von der Werbung nur eingeredet?
    • Dient es nur als Statussymbol?
    • Nimmt es mir am Ende nur Platz weg?
  • Kann ich das auch ausleihen, bzw. mit anderen gemeinsam anschaffen?
  • Kann ich es im Second-hand von Willhaben und Co besorgen oder bei einem Yard-Sale erstehen?
  • Wenn schon neu gekauft, dann gut überlegt in guter Ästhetik und Qualität
    • Das EU-Umweltzeichen kennzeichnet umweltschonende Produkte und Dienstleistungen wie Lampen, Reinigungsmitteln, Computern und Kleidung Hotelzimmers.
    • Lange Lebensdauer ist Trumpf: Elektro- und Elektronikaltgeräte (EEAG) sind die am schnellsten wachsende Abfallkategorie in der EU


Wer recht modebewusst ist und gerne Kleider einkauft, kann sich den eigenen ökologischen Fußabdruck nebst Einsparmöglichkeiten (leider auf englisch) hier ansehen

Verpackungen vermeiden Plastikverpackungen verursachen große Mengen Müll und sind oft schlecht zu recyceln

  • Versuchen Sie, verpackte Produkte zu vermeiden
  • Nachfüllpackungen verwenden
  • Benutzen Sie wieder verwendbare Einkaufstaschen.
  • Kaufen Sie aus Recyclingpapier hergestelltes Küchen- und Toilettenpapier.


Auch bei Geschenken, sei es ein Geburtstag oder Weihnachten, gibt es klimafreundliche Varianten, die ebenso viel oder mehr Freude machen.

Ernährung anpassen

Ein relevanter Anteil des individuellen Beitrags zur Klimaerwärmung resultiert aus unserer Ernährungsweise. Hier gilt:

  • Saisonal außerhalb der Saison wird mit enormem Wasser- und Energieverbrauch angebaut
  • Lokal Der Transport verursacht 1-5% der gesamten CO2-Emissionen. Auf Soja aus Südamerika als Futtermittel verzichten halbiert die CO2-Emissionen bei Schwein und Geflügel
  • Bio-Produkte Bio-Fleisch hat um die Hälfte weniger CO2-Emissionen
  • Hülsenfrüchte, Fisch oder Geflügel statt Rind Fleisch verschwendet 90% der Energie und exportiert Urwaldrodung und Hunger
  • Ohne Verschwendung knapp bemessen einkaufen und Reste verwerten

Bitte lesen hier weiter

Wie komme ich von A nach B? CO2-Emissionen im Verkehr

Der Verkehrsbereich ist der einzige Bereich in dem die CO2-Äquivalentemissionen 1990-2019 gestiegen sind und das sogar um ein Drittel!

   

Quelle EU Wenn man die verkehrsbedingten Emissionen aufschlüsselt, wird die Bedeutung der PKWs mit fast zwei Drittel deutlich!

Was kann ich im Verkehr beitragen?

  • Fernreisen vermeiden
    • Onlinekonferenzen
    • Regionale Urlaube in (Nacht-)Zugdistanz
    • "Fernurlaub" daheim mit guten Filmen, Vorträgen und Kulinarik
  • Verzicht auf Autokauf (CO2-Produktion in der Produktion und Entsorgung)
    • Verzicht auf Zweitwagen
    • Carsharing (mit Freunden, kommerziell)
  • Ökologische Wahl der Verkehrsmittel
    • Zu Fuß
    • (E-)Fahrrad
    • Öffis
    • Umstieg auf möglichst kleine, leichte, windschlüpfrige Elektroautos, mit angemessenem Akku
    • minimiertes Fliegen (Flugscham)

Bitte lesen Sie hier weiter, um sich über Ihre persönlichen Möglichkeiten zu informieren, zum klimafreundlichen Verkehr beizutragen: Einsparungspotential Verkehr

Wohnen und Bauen

  • 11% der globalen CO2 Produktion stammt schon jetzt aus der Bauindustrie
  • 2/3 der neuen Gebäude sind aus Stahlbeton
    • Produktion von Stahl ist energieintensiv
    • Zement muss nicht nur hoch erhitzt werden, sondern die Herstellung setzt chemisch gebundenes CO2 frei!

Wie kann man es besser machen? Ökologisches Bauen

  • Weiternutzung mit Renovierung
  • Wiederverwertung von Baumaterialien
  • Optimierte Materialnutzung
  • Bauen auf Dauer
  • wo möglich mit ökologischen Baumaterialen mit negativer CO2-Bilanz– https://architecture2030.org/

 

Ein Ein- oder Mehrfamilienhaus aus Holz kann pro 120m2 Wohnfläche beim Bau 20t CO2 einsparen

  • wo Stahlbeton unersetzlich ist Produktion aus erneuerbarer Energie:
    • Zementproduktion mit Prozesswärme aus grünem Wasserstoff und Carbon-Capture
    • Stahlproduktion mit grünem Wasserstoff aus Elektrolyse oder Solarthermie

Transport und Baumaschinen mit Strom oder grünem Wasserstoff

Es gibt auch schon Passiv-(Mehrfamilien)häuser 2/3 reduzierter Energieverbrauch, Baukosten um bis zu 15% höher

  1. Dämmung: Wände, Decken, Fundament, dreifachverglaste Fenster
  2. Wärmerückgewinnung bei der Lüftung
  3. Ausrichtung der Fenster nach Süden

[https://www.stern.de/wirtschaft/immobilien/passivhaus--hier-entsteht-die-groesste-passivhaus-siedlung-der-welt-8440212.html

Erste Passivhauswohnsiedlungen für 6800 Menschen incl. Schule und Kino in Heidelberg (und bald auch in Nanjing)

 


Verschattung im Sommer und passive Solarheizung im Winter:

Energetische Sanierung durch Dämmen und Optimierung der Heizflächen

Eine gute Wärmedämmung vermindert den Wärmeverlust im Winter und die Aufheizung des Wohnraums in Hitzeperioden. Das vermindert nicht nur den Energiebedarf für Heizen und Kühlen, sondern es ermöglicht auch ein effizientes Heizen und Kühlen mittels Wärmepumpen und Strom, weil niedrigere Vorlauftemperaturen im Winter genügen.

Auch in älteren Gebäuden kann durch thermische Sanierung eine deutliche Absenkung des Heizwärmebedarfs erzielt werden.  

Eine zweite Voraussetzung für ein solches Heizen und Kühlen mittels Wärmepumpen sind möglichst großflächige Heizkörper. Bitte klicken Sie hier, um mehr zu erfahren!

ökologisch Heizen und Kühlen

CO2 Produktion fossiler Energieträger vs. Brennwert

 

Das Heizen von Wohngebäuden mit fossilen Energieträgern verursacht einen bedeutsamen Anteil am CO2-Ausstoss.

Deshalb wird fossiles Heizen bald ungesetzlich:

  • ab 2022 beim Ersatz von Kohle- oder Ölheizung umstieg auf klimafreundliches Heizen
  • ab 2025 sind Kohle- und Ölkessel über einem bestimmten Alter auszutauschen
  • ab 2025 Verbot von Gasheizungen in Neubauten
  • ab 2035 Öl- und Kohleheizung verboten
  • ab 2040 Gasheizungen verboten

Umgekehrt fördert der Staat den Umstieg des Heizsystems von fossilen zu erneuerbaren Energieträgern mit € 650 Mio. in den kommenden 2 Jahren

Abwasserwärmenutzung

  Quelle

bitte informieren Sie sich hier über Ihre Optionen für eine klimafreundliches Heizen und Kühlen

Eigene erneuerbare Stromproduktion mit Photovoltaik

 

Sie möchten sich von Schwankungen des Strompreises und fossilen Energieträgern unabhängig machen und selbst Strom erzeugen? dann klicken Sie bitte hier

Der Einzelne als Investor

Uminvestieren in erneuerbare Energie und nachhaltige Landwirtschaft

  • Geldanlage in Fonds und Aktien
  • Forschung, Entwicklung,
  • Ausbau insbesondere in Schwellen- und Entwicklungsländern

Umweltbewusstes Investieren ist auch eine gute Geldanlage:

 

Die Kurswerte von Energie-Fonds (grün) steigen während fossile Geldwerte (rot) sinken, Fessler, D. Fossil Fuels Are Out, Renewables Are In. 2020

 

2020 erreichten die globalen Investitionen in erneuerbare Energie 500 Mrd.$:

Erneuerbare Energien sind bereits konkurrenzfähig und werden die fossilen Energieträger verdrängen

  Quelle: IRENA 2021

Klimamission

Überzeugungsarbeit durch Vorbild und Beziehung

  • Vorbild sein (gutes tun und darüber reden)
  • Kommunikation im sozialen Umfeld und in öffentlichen Stellungnahmen
  • Die Grundlage für Überzeugung ist eine respektvolle Beziehung
  • falsch Informierte sind oft selbst Opfer von Desinformation
    • Nur die Person selbst ändert die Einstellung
    • Zuhören und Nachfragen genügen für Verunsicherung
    • Zukunftschancen und Verantwortung betonen
  • Gut informierte respektierte Personen können:
    • Fakten und Zusammenhänge vermitteln
    • Desinformation entkräften
    • Mut machen

Wir sind die Wähler und bestimmen die Politik!

Zum Glück leben wir in Europa und in einem demokratisch regierten Land und hier gilt: Alle Macht geht vom Volke aus!

Da eine unserer Lieblingsbeschäftigungen darin besteht auf die Politik und Politiker zu schimpfen, kann man es auch anders formulieren: jedes Volk hat die Politiker die es verdient. Politisches Interesse und politische Betätigung als informierter Wähler und aktive Beteiligung sind daher sehr bedeutsam!

Lesen Sie bitte hier darüber weiter